Gegengift bei Stimmungstiefs

Anderszeit im Winterwunderland

19. Februar 2020

„Wenn Engel reisen, lacht der Himmel.“

… sagt ein Sprichwort. Stimmt!

Schöner könnte sich unsere kleine Auszeit vom Alltag nicht kleiden. Eine Landschaft im winterlichen Glitzergewand. Die letzte Woche wären wir zu Hause am liebsten mit riesiger Schere und Klebeband vor die Haustür gegangen, um die dicken Nebelschleier zu zerschneiden und graue Nieselwolken zuzukleben. Nicht auszuhalten. Und hier in Füssen: Winterwunderland pur. Sonne, frisch verschneite Berge und Wiesen, die Seen mit einer dicken Eisschicht zugefroren. Der Auftakt für ein Winterwochenende zum Wandern und „Wellnessen“ könnte nicht besser sein.

Wir sind früh losgefahren und starten gleich am Morgen mit einer Runde um den Hopfensee – mit dem Auto nur ein paar Minuten von der Altstadt Füssens entfernt. Was für ein Panorama: Vor uns breitet sich die weiß-strahlenden Gipfel der Allgäuer, Tiroler und Ammergauer Berge aus. Auch Schloss Neuschwanstein entdecken wir vor den verschneiten Felswänden. So ein Wintertag erzählt ein Märchen – auch ohne Schloss würden wir uns wie zwei Prinzessinnen in einer Kinoverfilmung fühlen, für die eine traumhafte Kulisse gebaut wurde.

Es ist wirklich noch klirrend kalt. Dafür zeichnet die Kälte vergängliche, kristalline Kunstwerke am Wegesrand. Die Stille ist magisch. Die dicke Schneedecke verschluckt alle Geräusche, die Natur kann sich ausruhen und durchatmen. Vielleicht auch eine Anregung für uns, einfach mal an nichts zu denken und uns aus der hektischen Betriebsamkeit zwischen Alltag, Job und Familie rauszunehmen. Schauen, spüren, staunen über eine Jahreszeit, die vielen eher ein Graus ist und die hier so unwiderstehlich mit ihrem Zauber nach draußen lockt.

Die Runde um den Hopfensee dauert knapp zwei Stunden und ist leicht zu gehen. Sie gehört zu den ausgewiesenen Winterwanderwegen rund um Füssen, die geräumt und bei Bedarf auch gesplittet werden. Wer mehr Aktion will: Es gibt auch einige Touren zu den umliegenden Hütten, wie z.B. zur Drehhütte oder Rohrkopfhütte auf dem Tegelberg. Jede hat sicher ihren eigenen Reiz. An dieser Hopfenseetour gefällt uns, dass sie sehr abwechslungsreich ist. Wir umrunden den See vom Nordufer aus mit Panoramablick und fühlen uns so den Bergen ganz nah, streifen am Südufer durch den dick verschneiten Wald und raten, wem die Tierspuren im Schnee gehören. Die Sonne schmilzt das Weiß von den Bäumen, die in einer Allee in den Wald hineinführen und wir werden gepudert. Mystisch schön!

Auch eine Langlauf- und Skatingloipe führt durch die Landschaft, da hätten wir auch einmal Lust dazu. Aber heute wollen wir einfach Zeit haben für Gespräche und für Sonnenbäder entlang des Sees. Bald fühlen wir uns so entspannt und ausgelassen, dass wir einer Schneeballschlacht nicht widerstehen können – auch einen Schneemann (oder was immer es ist), haben wir schon lange nicht mehr gebaut.

Die Uferpromenade von Hopfen am See ist wohl im Sommer eine Flaniermeile und wird auch „Allgäuer Rivera“ genannt. Überall locken Cafés und Restaurants zu einer kleinen Einkehr. Bei diesem schönen Winterwetter können wir unseren Kaffee draußen auf der Terrasse genießen.

Wie sich das für ein richtiges „Mädelswochenende“ gehört, wollen wir ein schönes Wellnessprogramm buchen und entscheiden uns für das Day Spa-Angebot des Hotels Sommer am Forggensee. Vom Innen- und Außenpool schauen wir auf die Alpen, die Königsschlösser und den Sternenhimmel, der den sonnigen Tag ablöst. Schon der Blick allein ist Wellness pur. Mehr braucht es wohl nicht, um im Winter glücklich zu sein. Auf jeden Fall ist so eine Anderszeit das perfekte Gegengift, wenn über Wochen andauerndes Grau in Grau am Himmel auf die Stimmung drückt.

Mehr Infos, Karten und Wegbeschreibungen zu Winterwanderungen rund um Füssen gibt es hier: https://www.fuessen.de/winter