Einfach anders

Besondere Läden in Füssen

16. Dezember 2021

Festlicher Glanz: Gemütlich durch die bunten Gassen schlendern, hier und da in den Geschäften stöbern und dabei tolle Geschenke und Mitbringsel entdecken. Die schöne Altstadt von Füssen macht Lust auf einen Weihnachtsbummel: Frisch gerösteter Kaffee, kleine Kunstwerke, Nützliches und Schönes – wohlausgesucht, selbst designt oder handgemacht. Einige Läden in Füssen sind einfach anders: Kleine Welten, in denen es nicht einfach nur etwas zu kaufen gibt. Hier ein letzter Pinselstrich, dort das Rattern der Nähmaschine und woanders brummt die Röstmaschine. Einige der Inhaber werkeln direkt im Laden und alle wählen ganz bewusst ihr Angebot aus. Oft spielen dabei auch soziale und nachhaltige Aspekte eine Rolle. Ein ganz anderes Einkaufserlebnis, denn man spürt sofort, wie begeistert sie von ihrer Arbeit sind und sie beraten ihre Kunden mit ebenso viel Leidenschaft. Hier eine feine Auswahl von Anderszeit-Geschäften in Füssen:

1. Die Kaffeerösterei Füssen

Den Bummeltag mit einer Tasse Kaffee beginnen? Schon beim Öffnen der Tür strömt einem ein köstlicher Duft entgegen, denn die Kaffeebohnen werden direkt in dem kleinen Verkaufsraum in der Ritterstraße geröstet. Stephanie und Aytekin „Otto“ Sentürk haben sich hier 2018 ihren Traum erfüllt und widmen sich seit einem Jahr ganz ihrer Leidenschaft. Zuvor schon rösteten sie den Kaffee für ihre eigenen Lokale selbst. Die Gäste waren begeistert und wollten diesen gerne mitnehmen. Irgendwann war die Nachfrage so groß, dass sie die Idee einer Kaffeerösterei in der Altstadt verwirklichten. „Das ist ein Projekt, mit dem wir alt werden“, meint Otto, wie ihn die Füssener gerne nennen, lachend. Kaffee mit Caramel-Note, Schokolade oder Zitronengras – alle angebotenen Sorten sind zertifizierte Spitzenkaffees u.a. aus dem Himalaya, aus Panama, Kuba, Indien oder Papua-Neuguinea. Wichtig ist den beiden zu wissen, wie die Kaffeekirschen im Ursprungsland verarbeitet und geerntet werden. „Deshalb stammen viele Kaffees bei uns aus einem Hilfsprojekt oder nachhaltigem Anbau. Neben dem Fairtraide-Siegel gibt es auch andere tolle Projekte wie die Rainforest Alliance oder die Kooperative Rebuild Women’s Hope, die die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Kaffeefarmerinnen im Kongo unterstützt“, erklären die beiden. Auch bio-zertifizierte Sorten haben sie im Verkauf. So gibt es eine erstaunliche Vielfalt auf kleinem Raum, auch direkt zum Probieren, denn vor und über der Rösterei können Kunden gleich ein Tässchen trinken und bekommen gerne Tipps, wie sie ihren Kaffee zu Hause optimal zubereiten. Außerdem können sie diesen gleich passend für ihr Brühsystem mahlen lassen, sogar für Kapselmaschinen. Hotels, Cafés und Firmen beliefert das Paar mit speziell abgestimmten Mischungen. Und wie trinken die beiden ihren Kaffee am liebsten? „Mein Mann ganz klassisch schwarz, stark, aber mit wenig Säure. Und ich liebe den Flat White mit Hafermilch und doppeltem Espresso“, meint die Kaffeerösterin Stephanie und schmunzelt.

Kaffeerösterei Füssen, Ritterstraße 1

2. Das Unikat

Nur ein paar Schritte weiter am Magnusplatz wartet schon die nächste Anderszeit. Der Name ist Programm: Im „Unikat“ fallen die besonderen Stücke im Schaufenster sofort auf. Hildegard Reichle fertigt Objekte aus Schwemmholz, das sie am Lech sammelt. Ihr Sohn Stephan Reichle ist Produktdesigner und hat u.a. die besonderen Gewürzmühlen entworfen und entwickelt. Mit dem Metallrad zum Drehen sind sie ein echter Hingucker. Wenn eine Idee serienreif ist, lässt er diese bevorzugt in regionalen Handwerksbetrieben in kleinen Serien fertigen. „Ich mag ehrliche Materialien wie Holz, die Eigenheiten und Macken haben wie Menschen. Das macht einen Charakter erst stark“, meint der Produktdesigner. „Er ist der Künstler, ich die Handwerkerin“, meint seine Mutter, woraufhin Stephan Reichle widerspricht, denn er sieht bei ihr den Ursprung seines künstlerischen Schaffens. Hildegard Reichle leitete als professionelle Tänzerin eine Ballettschule im Nachbarort, bevor sie 2004 den Laden eröffnete. Neben ihren Deko-Objekten aus Schwemmholz fertigte sie anfangs auch ausgefallene Taschen. Bald nahm sie besonderen Schmuck mit in ihr Sortiment auf. Heute sind es hauptsächlich Stücke einer Schmuckdesigerin aus Israel und Kieselschmuck aus Deutschland, die auch bei den Kunden sehr gut ankommen. „Auch wenn wir sehr besondere Sachen im Laden haben, wir haben für jeden Geldbeutel etwas Schönes hier, außerdem viele Dinge, die man eben nicht online bekommen kann.“ Gute Beratung ist ganz selbstverständlich inklusive.

Unikat, Magnusplatz 4

3. Der Gürtelmacher

Und wieder nur zwei Häuser weiter den Magnusplatz hinauf, dann betritt man schon das nächste kleine Universum: das von Thomas Wilhelm Beckert, den in Füssen alle einfach „Becki“ nennen. Hier braucht man Zeit, um all die Einzelstücke, die er in seiner Ladenwerkstatt fertigt, in Ruhe anzuschauen und mit Becki einen kleinen Plausch zu halten. Hinter seinen Stücken steckt meist eine spannende Geschichte: Sei es der Persianer vom Flohmarkt, aus dem er eine stylische Bikerjacke gezaubert hat, das handgeschmiedete Gürtelschloss aus Sterlingsilber mit der Initiale von König Ludwig II., das ausschließlich Angehörigen des Wittelsbacher Adelsgeschlecht vorbehalten ist oder der über 500 Jahre alte Burgsessel, der auf seine Restaurierung wartet. Die Regale muten wie ein kleines Museum an und sind es auch: edle Stoffe aus ehemaligen Schneidereien, feines Hirschleder und Secondhand-Kleidung. Ein Fundus, aus dem er für seine Arbeit schöpft und jeden Tag etwas Neues kreiert. „Bei mir kann man sich komplett ausstatten“, meint Becki, „hier gibt es zeitlose, klassische Mode und Accessoires.“ Gürtel, Lederhosen, Lodengewand – alles selbst entworfen und gefertigt. Nur die Stickereien und die Gravuren der Gürtelschnallen lässt er außerhalb von Spezialisten anfertigen. Kaum zu glauben, dass „Becki“ früher als Elektromechanikermeister gearbeitet hat. „Das Geschick, das ich dabei entwickelt habe, fließt heute in meine Arbeit ein. Ich liebe das Handwerk und das Detail und möchte in Perfektion arbeiten.“ Irgendwann schmiedete er sein erstes Gürtelschloss, nähte den Gürtel dazu und fing das Schneidern an. Inspirationsquelle sind für ihn barocke Städte in Italien und Secondhandläden, ebenso der Reitsport und das Motorradfahren, was er beides gern macht. Und gibt es einen typischen Becki-Style? „Auf jeden Fall Hosen mit Hosenträgern, schöne Leinen -und Baumwollhemden und eine handgemachte Jacke dazu, das gefällt mir. Ein guter Style muss schlicht, zeitlos, perfekt verarbeitet sein und eine gute Linie haben.“

Der Gürtelmacher, Magnusplatz 8

4. Der Weltladen

Der Brotmarkt ist der perfekte Platz für diesen Laden: Hier ist immer etwas los. Einheimische treffen hier auf Gäste aus aller Welt. So bunt wie vor der Tür, ist auch der Laden innen drin. Das Sortiment? Einmal um den Globus und auch ganz regional, vor allem aber fair gehandelt. Handbemaltes Geschirr, Naturkosmetik, Taschen, Holzspielzeug, Wein und Schokolade – und gerne auch eine Tasse Kaffee, um ganz gemütlich einzukaufen. Handwerkern eine Plattform zu geben und damit ihre Arbeit wertzuschätzen, das ist der Wunsch von Geschäftsführerin Andrea Helmer und der Vorsitzenden des Trägervereins, Edith Kaiser. „Wir wollen, dass sich die Menschen mit dem Verkauf ihrer Produkte eine Existenz aufbauen können.“ Wer hier einkauft, kann sicher gehen, dass soziale Richtlinien bei der Produktion eingehalten werden. Das bedeutet beispielsweise den Verzicht auf Kinderarbeit und eine Gesundheitsvorsorge für die Produzierenden. Andrea Helmer bestellt über den Weltladen-Dachverband oft bei ganz kleinen Importeuren und Initiativen, die auf Frauengerechtigkeit achten. „So können wir Im Kleinen etwas bewegen. Denn wir sind davon überzeugt, dass wir damit einen Impuls setzen, eine Welle, die gute Energie aussendet“, meint Edith Kaiser. Gute Energie, gute Produkte, gute Stimmung – das spürt man hier sofort, denn das Team mit bis zu 60 Ehrenamtlichen, das sich um den Weltladen und das Geschäft für faire Mode nebenan kümmert, ist immer hilfsbereit und freundlich. Auch regionale Projekte unterstützt Andrea Helmer. So initiierte sie eine Kooperation mit den Wertachtal-Werkstätten, einer Einrichtung der Lebenshilfe Ostallgäu. Ein Herzensanliegen ist es ihr, Menschen eine Chance zu geben, die auf dem normalen Arbeitsmarkt durchs Raster fallen würden. So beschäftigt sie im Laden zwei Frauen aus der Einrichtung und freut sich darüber, welche Fortschritte sie machen. Längst hat sich der Weltladen auch bei den Füssen-Gästen einen Namen gemacht. Viele kommen im nächsten Urlaub wieder, um hier einzukaufen. „Wir bekommen richtig viele Komplimente“, erzählt die Geschäftsführerin stolz, „und haben hier tolle Kunden, die nicht einfach etwas mitnehmen, um etwas gekauft zu haben, sondern sich daran freuen.“

Weltladen Füssen, Brotmarkt 8

5. Das Atelier von Gabriel Maria Guggemos

Als Konstrukteur in einem abgedunkelten Raum vor Bildschirmen zu sitzen – davon hatte Gabriel Maria Guggemos nach zehn Jahren genug und entschied sich für ein ganz anderes Leben. Nach seinem Ausstieg begann er, Krippen zu schnitzen, irgendwann kam er zum Malen. „Das ist wirklich das Schönste, was es gibt. Vor einer leeren Leinwand zu sitzen und einfach malen, was mir in den Sinn kommt. Da wird mein Kopf leer und ich entspanne mich komplett.“ Meist fallen ihm gute Ideen mitten in der Nacht ein, dann steht er auf, macht ein bisschen Sport und fängt an, sie auf die Leinwand zu bringen. Viele seiner Motive hat er als Postkarten drucken lassen, so kann sich jeder einen „Guggemos“ leisten. Landschaftsstimmungen, Schutzengel, Kühe, die Altstadt von Füssen oder Ludwig und sein berühmtes Bauwerk Schloss Neuschwanstein – er malt, was ihm Spaß macht und den Leuten gefällt. Inspiriert wird er nicht nur draußen beim Radeln, sondern auch in Möbelhäusern. Da schaut er gerne mal nach, was für Motive gerade „in“ sind, denn das Malen ist für ihn kein reiner Selbstzweck. „Meine Bilder müssen die Menschen erreichen, das ist mir wichtig.“ Sein kleiner Laden in der Brunnengasse ist eine Institution in Füssen – ein Treffpunkt für Einheimische und Gäste, die ihm nicht nur gerne beim Malen zusehen. „Viele kommen hierher, weil sie einfach mal wieder über Gott und die Welt reden wollen. Ich mag das, denn das ist doch das Leben.“ Von Füssen ziehen seine Werke in die ganze Welt hinaus. Sie hängen in Australien, Guatemala, Südafrika oder Saudi-Arabien. 67 Länder hat er derzeit gelistet. Er selbst will nicht aus Füssen weg. „Wir wohnen doch in einem Traum. Einfach mal hinhocken, der Sonne zuschauen, wie sie durch den Nebel bricht und den Kuhschellen lauschen, das ist doch wunderschön, oder?“

Atelier Gabriel Maria Guggemos, Brunnengasse 7

6. Die Nähgalerie

Selbst für Kreative, die mit Nähen gar nichts am Hut haben, ist der Laden von Eva Holzmann verführerisch. Irgendwie kann man den toll gemusterten Stoffen, bunten Knöpfen und den vielen anderen Zutaten fürs Nähen nicht widerstehen. Hunderte Stoffballen in allen Farben sind in den Regalen übereinander gestapelt. Pure Inspiration! „Es ist für mich unglaublich befriedigend, wenn ich sehe, wie bei den Kunden nach und nach eine Idee entsteht, wie sie ein in Projekt umsetzen möchten, wenn sie durch den Laden gehen.“
Ihre Eltern eröffneten das Geschäft in der Brunnengasse 1960, verkauften zunächst Wäsche, dann immer mehr Stoffe. Eva Holzmann übernahm es erst 2004, denn eigentlich ist sie gelernte Augenoptikerin, hatte aber immer Spaß am Nähen und an Mode. Nur als junges Mädchen hätte sie lieber eine Levis-Jeans getragen als die Sachen, die ihre Mutter für sie nähte. „Heute ist das ganz anders. Etwas selbst zu machen, ist wieder in. Es kommen viele junge Kunden, auch Männer ins Geschäft, um sich Stoff für individuelle Kleidungsstücke auszusuchen.“ Ein schöner Stoff muss für Eva Holzmann ein tolles Gesamtbild abgeben, hochwertig sein, damit sich die vielen Stunden an der Nähmaschine lohnen und sich vor allem gut anfühlen. „So ein Stoff ist eben ein ganz sinnliches Erlebnis“. Mit ihrer tollen Auswahl an Kleidungs-, Deko- und Trachtenstoffen hat sich Eva Holzmann schon längst einen Namen gemacht. So kommen viele Stammkunden auch von weit her. „Mich inspirieren die Stoffe ja selbst. Wenn ich zum Beispiel die Trachtenstoffe anschaue, hätte ich sofort Ideen für fünf Dirndl, aber dafür fehlt mir leider die Zeit“, gesteht sie. Lieber näht sie sich nach Ladenschluss mal schnell ein schönes Oberteil oder eine bequeme Hose. Gerne bietet sie auch ganz Neues für ihre Kunden an wie das Nähset für einen Trachtenrock mit „Bauanleitung“. Auch ein Online-Shop ist geplant. Doch lieber berät die Stoffliebhaberin ihre Kunden ganz persönlich im Geschäft.

Die Nähgalerie, Brunnengasse 3

7. Das CRAFTS – 100 % Handwerk

Der kleine Laden in der Reichenstraße liegt ein bisschen versteckt in einem Hinterhof mit idyllischem Garten. Doch einen Schatz muss man ja auch erst suchen. Für jeden, der auf echtes Handwerk Wert legt, das fair und nachhaltig produziert wurde, ist das Geschäft von Andrea Stahl eine Schatzkiste. Taschen, Geldbörsen, Schmuck, Gürtel, Messer, Schuhe – alles Produkte, die regional oder in Europa hergestellt wurden. „Ich möchte nur Sachen anbieten, die vom Stil her zeitlos sind und bei denen der Hintergrund klar ist. Das bedeutet, dass die Menschen ihre Arbeit gerne machen, fair bezahlt und die Materialien bei der Herstellung möglichst umweltfreundlich verarbeitet werden. Am besten sollen die Produkte ein Leben lang halten“, meint die Ladenbesitzerin. So werden zum Beispiel die stylischen Taschen in einem Familienbetrieb in der Toskana aus gewachstem Papier hergestellt und sind sogar waschbar. „Wenn ein Hersteller so etwas verspricht, probiere ich das natürlich aus, damit ich sehen kann, ob es funktioniert.“ Andrea Stahl ist ständig auf der Suche nach passenden Produkten für ihren Laden. Er ist seit über zehn Jahren ihr Herzensprojekt. Begeistert ist sie davon, dass hinter jedem Ladenstück ein Mensch steht, der sein Handwerk liebt. „Das hat eine ganz andere Ausstrahlung als ein maschinell gefertigtes Produkt. Es ist immer ein bisschen anders und nicht perfekt, das macht es menschlich und schön.“ Gerne tauscht sich die gelernte Grafikerin mit Handwerkern in der Region aus, auch um zu probieren, was sich gut im Laden verkaufen lässt. So hat sie zum Bespiel Taschen von der Füssener Ledermanufaktur Haeute im Programm, Gesangsbuchschmuck, den eine Lehrerin fertigt oder Ohrringe von einer Floristin aus dem Nebenort. Grundsätzlich bietet sie nur das an, was ihr selbst gefällt. „Das heißt nicht, dass ich alles auch trage. Aber ein Produkt muss mich bewegen und ansprechen.“

Crafts – 100 % Handwerk, Reichenstraße 22

8. Das Lila Haus

Wer so richtig in Weihnachtsstimmung kommen möchte, der sollte das Lila Haus am Seilerturm besuchen. Hier ist immer alles perfekt auf die jeweilige Jahreszeit abgestimmt und toll dekoriert. Nur zu gerne würde man sich hier über Nacht einsperren lassen, um sich durch das riesengroße Sortiment an Köstlichkeiten, Wein und Likören zu schlemmen und sich dann in die schön dekorierten Räume zu setzen. Seele des Lila Haus ist Elke Ditsch, die zusammen mit ihrer Tochter Susanne den Laden in dem ehemaligen Pferdestall des Hotels Hirsch führt. „Das Dekorieren ist ganz Mamas Sache, das macht sie einfach unglaublich gerne“, meint Susanne Ditsch. Als Elke Ditsch das Geschäft 2006 eröffnete, war die Kombination aus Bistro und dem Verkauf von Dekoartikeln, Spezialitäten und Spirituosen zum Abfüllen noch relativ neu. Doch allein die Mischung macht den Charme des Ladens nicht aus. Die beiden Füssenerinnen schaffen zusammen mit ihrem Team vor allem eines: Atmosphäre. An den Tischen im hinteren Teil des Ladens, wo Getränke und kleine Gerichte serviert werden, treffen sich Füssener wie Gäste und kehren immer wieder ein, ebenso ihrem bayerischen Bistro in der Drehergasse, wo früher ihre Metzgerei war. „Es ist wirklich schön zu sehen, wie hier ganz unterschiedliche Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Einige Gäste lassen sich unsere Sachen sogar schicken, wenn sie Nachschub brauchen, damit sie das Lila Haus-Feeling daheim haben“, erzählen die beiden. Ihre Produkte suchen sie auf Messen aus und versuchen, immer mehr aus der Region anzubieten. Enkelin Nina Ditsch kümmert sich um die Social Media Kanäle und überlegt, nach ihrem Studium auch ins Geschäft einzusteigen. Sie entdeckt immer wieder Neues im Umland wie beispielsweise Seifen, die ein junges Team aus Bernbeuren produziert. Auch der Gin aus Schwangau läuft im Lila Haus gut, denn gerade den Urlaubsgästen gefällt es, wenn sie heimische Produkte als Mitbringsel kaufen können. „Wichtig ist uns, dass wir qualitativ Hochwertiges anbieten, sowohl bei den Spezialitäten als auch bei den Wohnaccessoires und Geschenkideen“, meint Susanne Ditsch. „Wir würden nichts kaufen, was wir schrecklich finden und ich denke, wir haben einen roten Faden, den unsere Kunden wahrnehmen und schätzen.“

Lila Haus, Sebastianstraße 4

Und hier gibt es noch mehr Schönes:

 

Die Wertachtal Werkstätten

Das Geschäft der Wertachtal Werkstätten in der Luitpoldstraße 2 ist leider nur noch bis zum 31. Dezember geöffnet. Hier gibt es leckere Kekse, selbstgemachte Sirupe, Kleinmöbel, Dekoartikel, Kissenhüllen und Kleidung – alles gefertigt von Menschen mit Behinderung. Oft sind es ausgefallene Einzelstücke, die sich auch in einem Atelier gut machen würden. Im neuen Jahr kann man die Produkte am Standort der Wertachtel Werkstätten in der Hiebelerstraße im Füssener Westen kaufen und dabei gleich im inklusiven Café „Werkgeplauder“ Kaffee, Kuchen oder den Mittagstisch genießen.

Der Holz-Kreativ-Shop Filser

Ein Laden mit besonders schönen Wohnaccessoires in der Kemptener Straße 3, kurz vor der Fußgängerzone unterhalb des Hohen Schlosses. Wo früher Möbelstücke aus der wohl ältesten noch bestehenden Schreinerei in Füssen ausgestellt wurden, die direkt hinter den beiden Filser-Läden liegt, eröffneten die beiden Brüder Johannes und Georg Filser ein Geschäft mit „Dingen, die keiner braucht, aber jeder gerne hat“, wie die beiden meinen. Anhänger, kleine Möbel, Körbe, Schönes für die Küche – auch wenn die Deko-Objekte nicht direkt aus der Werkstatt der Brüder stammen, ist der Bezug zum Holz auch hier klar zu erkennen. In dem Familienbetrieb, in dem sogar die über 80-jährige Mutter der beiden noch hinter dem Tresen steht, wird man nett beraten, was sich dekomäßig gut im Zuhause macht.