Reutte & Füssen klimafit
Über die Grenze hinweg arbeiten die beiden Städte Füssen in Bayern und Reutte in Tirol schon seit längerem eng zusammen. Das tun sie jetzt auch in Sachen Klima: Gemeinsam wird ein INTERREG-Förderprojekt umgesetzt, das zeigt, wie urbane Siedlungsräume ihre Widerstandskraft gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels stärken können.
Die seriöse Wissenschaft ist sich einig, dass weltweit ein sich beschleunigender Klimawandel zu verzeichnen ist – zu einem beträchtlichen Teil durch den Menschen verursacht. Daraus resultiert die Notwendigkeit, die Resilienz gegenüber Klimaveränderungen zu steigern und den „menschengemachten“ Anteil an dieser Entwicklung über Klimaschutz und Klimaanpassung zu reduzieren. Füssen Tourismus und Marketing (für die Stadt Füssen) und die Stadtgemeinde Reutte entwickeln als Partner im Rahmen des neuen INTERREG-Förderprojektes Maßnahmen, mit der sie die Widerstandsfähigkeit der beiden Städte gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels am nördlichen Alpenrand stärken wollen. Konkret geht es um Entsiegelung, Hitzeresilienz, Ressourcensparsamkeit und regenerative Energie. Der Kern des Projekts liegt in der gemeinsamen Bearbeitung dieser Problematik und in der Weiterentwicklung von öffentlichen Räumen in Pilotarealen, deren Veränderung eine deutliche Qualitätssteigerung mit sich bringt. Diese liegt zunächst in der Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität. Die konkrete Erfahrung der Verbesserung ist auch das stärkste Marketing für die Maßnahmen selbst, hilft aber auch zu erkennen, dass „smarte“ Klimaanpassungsprozesse nicht zwangsläufig mit Einschränkungen oder Verzicht verbunden sein müssen.
Klimafolgenangepasste Stadtentwicklung
Auf Basis gemeinsam erarbeiteter Leitlinien für eine klimafolgenangepasste Stadtentwicklung werden Flächen in den beiden Stadtkernen mit Hilfe des von der EU zur Verfügung gestellten Fördergeldes entsiegelt und neugestaltet. Damit werden die Städte für Einheimische wie auch Gäste attraktiver und gewinnen an Aufenthaltsqualität. Vor allem aber werden die Städte klimafitter. Denn Grünflächen helfen dabei, Klimaextreme abzumildern. Stadtgrün hilft durch Verdunstung, die hohen Temperaturen im Sommer abzufedern. Bei Regen nehmen die Grünflächen Wasser auf und speichern es für trockenere Phasen. Solche Trockenheitsphasen nehmen stetig zu und gestresste Bäumen in den Städten sind z.B. ein direkter Anzeiger hierfür. Und bei Starkregen helfen sie durch Versickerung, Überschwemmungen zu vermeiden. Bei der Neugestaltung der innerstädtischen Flächen wird außerdem ein großes Augenmerk auf den Wasserverbrauch gelegt.
- Pilotflächen Füssen: Kaiser-Maximilian-Platz (Freifläche und Informationspavillon), Magnusblick, Kneippwiese Bad Faulenbach
- Pilotfläche Reutte: Obermarkt Reutte
| Projektüberblick: | |
|---|---|
| Leadpartner | Füssen Tourismus und Marketing, Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Füssen |
| Projektpartner | Stadtgemeinde Reutte |
| Förderprogramm | Interreg Bayern-Österreich 2021-2027 |
| Projektcode | BA0100375 |
| Laufzeit | 01.10.2025 - 31.12.2027 |
| Gesamtkosten | 543.845,22 EUR |
| Förderquote | 75 Prozent der EFRE-förderfähigen Gesamtkosten |
| Genehmigungsbehörde | Begleitausschuss INTERREG Bayern-Österreich – 16. bis 18. September 2025 |
Infomaterial
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